dr. josephine kremmel

biologische medizin, ayurveda & kalari

Kalari

Der Ursprung der Kalari Tradition stammt aus dem Süden Indiens, aus Kerala. Kalari bedeutet soviel wie Heil- und Lehranstalt, das Gebäude bzw. der Raum, in dem die hohen Künste des Menschen, die Kalas gelehrt und geübt werden.Heute gibt es sie wieder in verschiedenen Orten in Kerala, in denen überwiegend das Kalarippayat (die traditionelle Kampfkunst) und das Kalari Chikitza (Heilkunst), aber auch Musik und Tanz praktiziert werden.

Das Besondere am Wissen (Vidya) des Ayurveda Kalari ist die einmalige Verbindung des ursprünglichen vedischen Gesundheits- und Medizinsystems (Ayurveda) mit dem traditionellen Wissen der südindischen Kalaris. Über die Jahrhunderte hinweg haben beide Medizinsysteme sich gegenseitig beeinflusst aber doch ihre Eigenständigkeit bewahrt.Das besondere an der Kalari Tradition ist das gezielte und tiefgreifende Arbeiten mit dem sogenannten Marma – Nadi –System, einem Wissen von sensiblen Punkten (Marmas) und Energiebahnen (Nadis) des Körpers. Die Grundlage dieses Systems reicht auf eine weit über 2000jährige Anwendung zurück.Shushruta, einer der drei großen Weisen beschrieb 107 solcher Marma Punkte, die lokalisiert sind in Gefäßen, Gelenken, Muskeln, Sehnen bzw. Knochen.Die Kalari Tradition hat diese Kenntnisse zu einem komplexen und wirkungsvollen Diagnose und Therapie- System weiterentwickelt.Marmas sind vitale Punkte, die am Körper eine exakte Lokalisierung haben. Sie sind Verbindungspunkte von Geist und Körper und sie können als wichtige Konzentrations- und Kreuzungspunkte innerhalb des Nadi – Systems verstanden werden.

  • Sie zeigen fehlerhafte dynamische Prozesse innerhalb eines Systems an.
  • Durch sie kann das Innere eines Systems relativ leicht und tiefgreifend therapeutisch beeinflusst werden.

Die Einzigartigkeit der Kalari Marma Massage (Uzichil) ist, dass bestimmte Marma – Punkte (Vitalpunkte) miteinander in Verbindung gesetzt werden, um Blockaden zu beheben. Dabei bedient man sich der Stimulation der dazugehörigen Nadis (Energiebahnen). Um die Nadis auf die Massage vorzubereiten, werden spezifische Ausgangsstellungen gewählt: Seitlage, Sitz, Stand etc., in denen immer wieder auch veränderte Gelenkstellungen eingenommen werden, sodass die Nadis gestreckt sind und damit durchgängiger gemacht werden.

Die Energie wird somit aus dem Körperstamm in die jeweiligen Marmaregionen geleitet. Das bedeutet, dass der Druck in der Regel vom Zentrum zu der Peripherie (Extremitäten) hin gerichtet ist. Somit werden die Nadis in die Länge gezogen und gedehnt. Bereiche, die durch Fehlbelastung, Traumen, Schmerzen in gestauchten Zustand geraten und evt. blockiert sind (Ansammlung, Schwellung, Verspannung, Verklebung), werden so gelöst und in ihrem Verlauf begradigt. Hierbei wird das Besondere der Kalari Marma Massage deutlich, da der Fokus der Massagestriche auf dem genauen Verlauf der jeweiligen Nadis und der dazugehörigen Marmas liegt. Die Wirkung der Uzichil beruht sowohl auf der mechanischen und energetischen Komponente, sowie der spezifischen Wirkweise des medizinierten Öls.Die Kalari Therapeuten nutzen für ihre Arbeit bestimmte energetische Stellungen aus dem Kalarippayat (Kampfkunst), um ihr eigenes energetisches Potenzial zu erhöhen und die es ermöglichen, in der Massage vermehrt heilende Energie auf den Patienten zu übertragen. (Markus Ludwig, 2017, http://www.midgard-kalari.de/)